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Was zum … ist Flugtee?


Wir müssen reden. Beziehungsweise muss ich reden. Also erklären. Und ausholen!

Ende März, Anfang April ist Frühling. Es ist mir ziemlich egal, wie das Wetter draußen ist, denn „mein“ Frühling wird bestimmt von der Ankunft der ersten Muster aus dem Himalaya! Dieser Duft nach frischem Heu, duftigen Erbsen (ja, ich empfinde es so) und Maiglöckchen. Wenn der Postbote die ersten Sendungen bringt, die erst ein paar Tage zuvor gepflückt und verarbeitet wurden und ich die Mustertüten öffne, entströmt der schönste Duft des Jahres – sogar durch eine FFP2 Maske hindurch!

Der Saisonauftakt in Darjeeling, Nepal und der Kangra-Region ist immer etwas ganz besonderes. Aus diesem Grund gibt es auch jedes Jahr in Deutschland den sog. „Flugtee“. Aber was ist das genau?

Die Frische macht den Unterschied

In Indien unterscheidet man verschiedene Ernte-Perioden, allen voran den First Flush und den Second Flush. Es gibt auch noch andere Pflückzeiträume, aber für uns sind diese beiden Ernte-Perioden die wichtigsten.

Der First Flush (Erste Ernte) beginnt also ca. Anfang März und dauert einige wenige Wochen. In dieser Zeit sind die Teeblätter noch sehr jung, kraftvoll und der Tee sehr hell und blumig frisch. Man spricht also von der Frühlings-Ernte. Darauf folgt dann die Sommer-Ernte, der Second Flush, ab Juni/Juli. In dieser Zeit wachsen die Teesträucher, tanken viel mehr Sonne und die Tees sind kräftiger, nussiger, würziger. Ob man First oder Second Flush lieber mag, ist reine Geschmackssache (in Deutschland wird allerdings viel mehr First Flush genossen).

Tee verliert im Laufe der Zeit seine Frische. Insbesondere bei leichten Sorten ist das spürbar, ergo „altert“ ein Grüntee schneller als ein Schwarztee, ein First Flush schneller als ein Second Flush. Um in den vollen Genuss der Frühlingsernte zu kommen, hat sich seit vielen Jahren die Tradition eingebürgert, die allerersten(!) Pflückungen aus Darjeeling, Nepal und Kangra Valley einzufliegen. So vergehen nur wenige Tage zwischen Ernte und Verfügbarkeit im Geschäft – frischer geht es nicht! In Japan findet übrigens das Gleiche mit Shincha („neuer Tee“) statt, der meist Anfang Juni in die Geschäfte kommt.

Der historische Hintergrund

Historisch gesehen muss man den Teehandel zur Zeit des Kolonialismus betrachten. Eine Schiffsreise nach Indien dauerte im 18. Jhd. gut und gerne drei Monate und ob man heile wieder zurückkam, war nicht immer gewiss. Der Teehandel war also immer ein gewisses Wagnis und die neue Ernte etwas ganz Besonderes. So etablierte sich in London – dem Zentrum des europäischen Teehandels – die Tradition, dass das erste Schiff mit der neue Ernte, das die Themse hochschipperte, auch immer den höchsten Preis erzielte, da eben frisch (naja, nach heutigen Maßstäben wohl eher „so frisch, wie möglich“). Aus diesem „Tee-Wettrennen“ hat sich dann gegen Ende des 20 Jhd. der Flugtee entwickelt.

Der CO2-Fußabdruck

Kommen wir abschließend zu einer sehr wichtigen und berechtigten Frage: wie ist denn der CO2-Fußabdruck von Flugtee? Naja, da gibt es wenig zu sagen – der ist schlecht! Tee per Seecontainer zu verschiffen ist immer ökologisch sinnvoller als in einfliegen zu lassen! Glücklicherweise betrachten wir hier nur einen sehr(!) geringen Prozentsatz unseres Gesamtvolumens, aber dennoch machen wir uns Gedanken um unseren Einfluss auf das Klima.

Aus diesem Grund beteiligen wir uns an einem neuartigen Wiederaufforstungsprojekt des NABU (www.nabu.de) zur Kompensation unserer eingeflogenen Tees! Alle Flüge, die wir im Jahr zum Warentransport aufwenden, werden gesammelt, anhand der Tee-Menge und geflogenen Kilometer die Menge CO2 berechnet und anschließend in Kooperation mit dem NABU kompensiert.

Irgendwie schmeckt der Flugtee damit noch besser :-)

Author: Daniel Mack, Leitung Tee-Einkauf
Seit fast 20 Jahren arbeitet er im deutschen Teehandel und ist bei TeeGschwendner verantwortlich für den Einkauf der Tee-Rohwaren aus aller Welt. Als Tea Taster liegen seine Schwerpunkte im Bereich Südostasien, Indien und den „Exoten“ wie Neuseeland und Georgien.

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