
Betörender Schwarztee aus dem Land der tausend Hügel
Als Teeanbaugebiet ist Ruanda bislang noch eher unbekannt und blickt auf eine vergleichsweise kurze Teegeschichte zurück. Doch das hügelige Land in Ostafrika bietet mit seinen Höhenlagen auf über 2.000 Metern ideale Voraussetzungen für den Teeanbau. Seit Mitte der 1950er wird in Ruanda Tee hergestellt, zum größten Teil in CTC-Qualität (Crush, Tear, Curl). Die kräftigen CTC-Tees orientieren sich an den bisherigen Exportmärkten des Landes. Leichter, blumiger Schwarztee, wie er in Deutschland besonders beliebt ist, ist hier eher verpönt. Für die Teeexperten von TeeGschwendner war daher klar, dass ihr Know-how gefragt war, um den ruandischen Tee auch für den deutschen Teemarkt interessant zu machen.



Ursprünglich war ein Teeprojekt geplant
Im Februar 2021 erfolgte der erste Kontakt von TeeGschwendner mit Jean-Marie Irakabaho, Landwirtschaftsberater der Oikocredit International, einer Genossenschaft, die finanzielle Unterstützung für Partnerorganisationen im globalen Süden leistet. Es entstand die Idee eines Teeprojekts mit dem Karongi Tea Estate in Ruanda, ganz ähnlich zu den bereits erfolgreich umgesetzten Projekten von TeeGschwendner und der GIZ in Nepal oder Myanmar. Der Plan war, in eine Verarbeitungsanlage für orthodoxen Tee zu investieren und Maschinen sowie Know-how für die Produktion hochwertigen losen Blatttees, wie er für den deutschen Markt gewünscht wurde, bereitzustellen.
Doch als sich Thomas Holz und Daniel Mack im Oktober desselben Jahres persönlich nach Ruanda aufmachten, erlebten sie vor Ort eine Überraschung: die Maschinen waren schon da und die Teamaker von Karongi hatten bereits angefangen, orthodoxen Tee zu produzieren! Allerdings immer noch mit einem hohen Broken-Anteil von etwa 35%, wie sich bei der Verkostung zeigte. Die Maschinen mit denen der Tee produziert wurde, kamen aus Sri Lanka, ebenso wie die Techniker die in die Bedienung der Gerätschaften einwiesen. Dass in Sri Lanka vorzugsweise sehr kräftiger Schwarztee produziert wird, spiegelte sich also im Ergebnis des Karongi Tees wider. "Wunderbar für den einheimischen Markt und Teetrinkernationen wie England, wo man ebenfalls sehr kräftige, malzige Schwarztees vorzieht. Doch für den deutschen Teemarkt wollten wir ein zartes blumiges Aroma erreichen", berichtet Daniel Mack.



(78,00 €* / Kilogramm)
Beeindruckender Einsatz für ein hochwertiges Produkt

Auch die Umwelt profitiert: Aufforstungsprojekt des NABU in Ruanda
Nicht nur die ruandischen Teebauern profitieren von der Kooperation, sondern auch die Umwelt vor Ort: zur Kompensation unseres CO2-Fußabdruckes unterstützt TeeGschwendner ein Aufforstungsprojekt des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) in der Region. Durch die neu entstandene Handelsbeziehung zu Ruanda kam die Idee auf, hier auch nach einem geeigneten Klimakompensationsprojekt zu suchen. Die Wahl fiel auf das „Habitat Restoration and Protection“ Projekt, das der NABU International gemeinsam mit der Rwanda Wildlife Conservation Association und der Schlegel Foundation mittlerweile erfolgreich umgesetzt hat. Im Rugezi-Sumpfgebiet wurden insgesamt 20.000 einheimische Bäume gepflanzt. Durch die Maßnahmen werden der wichtige Lebensraum im Feuchtgebiet geschützt und die Biodiversität gesichert. In das Aufforstungsprojekt wurde auch die Bevölkerung direkt mit einbezogen, um diese für die Bedeutung des Landschaftsschutzes und der daraus resultierenden Vorteile zu sensibilisieren.
Die Wiederbewaldung der Inseln und Abhänge rund um die Rugezi Marsh, dem bedeutendsten tropischen Moor in Ruanda, ist ein zentraler Baustein zum Schutz dieses Gebietes. Sie verhindert die weitere Eutrophierung des Moores und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Naturschutz. Die Umsetzung des Projektes unter fachlicher Anleitung unseres Partners Rwanda Wildlife Conservation Association durch die Kommunen vor Ort schafft Arbeitsplätze und alternative Einkommensmöglichkeiten. Mit TeeGschwendner haben wir einen starken Partner aus der Wirtschaft an unserer Seite, der es uns ermöglicht, dieses herausragende Projekt zum Klima- und Naturschutz umsetzen.
Olaf Tschimpke, ehemaliger Präsident des NABU (von 2003-2019)