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Was ist eigentlich Hôjicha?


Der Wikipedia-Eintrag zu Hôjicha formuliert es so: „Hōjicha (auch Houjicha, jap. 焙じ茶, dt. „Rösttee“) ist ein gerösteter grüner Tee aus Japan. Die Blätter des Hōjicha werden durch das Rösten braun, auf den ersten Blick ähnelt er dem Schwarztee. Der Geschmack unterscheidet sich deutlich von den „grünen“ Grüntees.“ Im Grunde wäre hiermit erst einmal alles gesagt, aber wir müssen dennoch ein bisschen weiter ausholen. 

Meine erste Hôjicha-Erfahrung

Hôjicha habe ich persönlich das erste Mal im Jahre 2008 getrunken, damals auf meiner ersten Japan-Reise. Die Form war eher ungewöhnlich, es handelte sich um eine 0,5L Plastikflasche aus einem der berühmten, japanischen Getränkeautomaten und das Zeug war EISKALT! Da ich bereits im Tee-Handel tätig war, wusste ich um den gerösteten Grüntee aus Japan, hatte ihn bis dato aber noch nie selbst getrunken. Diese erste Erfahrung ist mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben, sodass ich bis Heute Hôjicha äußerst gerne kalt trinke, bzw. nach dem Aufgießen kalt werden lasse. 
Mit unserem jüngsten Zugang im Sortiment der Pulver-Tees hatte meine First Hôjicha Experience allerdings wenig gemein. In stark modernisierter Form bieten wir Hôjicha derzeit als „Hôjicha for Latte“ Pulver an, bereits fertig gemischt mit Zucker zur einfachen Zubereitung. 

Wie wird Hôjicha hergestellt?

Prinzipiell verwendet man Teeblätter, die schon länger am Strauch verweilen und von einem ganz anderen Charakter geprägt sind als die helleren, frisch ausgetriebenen Blätter. Die schonende Röstung bringt dann einen sehr besonderen und andersartigen Geschmack hervor, als man ihn sonst von japanischen Tees gewohnt ist. Die Teeblätter werden in sogenannten Trommelröstern erhitzt, bis der gewünschte Bräunungsgrad erreicht ist – ein wenig so wie Kaffee geröstet wird, mal etwas heller, mal etwas dunkler. Entsprechend vielfältig sind auch die Hôjicha-Qualitäten, je nach dem welchen Ausgangstee man verwendet. Klassisch werden hierfür Senchas genommen, es gibt aber auch Hoji-Kukicha oder Hoji-Bancha. 

Japan ist erfinderisch bei der Verwendung von Hôjicha

Seit einigen Jahren schon sehen wir eine wachsende Innovationskraft in Japan, was die Verwendung von Hôjicha angeht. So haben wir bereits 2017 die ersten Eiscremes mit Hôjicha probieren können – damals noch ein Nischenprodukt. Im April diesen Jahres waren wir erstmalig nach Corona wieder mit einer TeeGschwendner Reisegruppe in Japan und was wir dort erleben konnten, hat mich umgehauen! Dass Matcha aktuell der größte Shooting-Star des Tee-Handels ist, haben mittlerweile nahezu alle Menschen – ob Teetrinker*in oder nicht – in Deutschland mitbekommen. Dass aber in Japan überall dort, wo Matcha angeboten wurde, auch gleichzeitig Hôjicha auf dem Menü stand, hat mich doch verblüfft. Es scheint, als wäre Hôjicha das „nächste, große Ding“ und wer es einmal probiert hat, versteht auch warum. 

Vergleich zwischen Hôjicha und Matcha

Matcha wird in den meisten Fällen als grasig, grün, vegetabil, umami oder sogar „algig“ beschreiben. Hôjicha, der geröstete Bruder des Matcha hingegen, hat mehr mit Schokolade und Kaffee gemein als mit Grünem Tee (geschmacklich gesprochen). Durch die Röstung und die dabei entstehende Maillard-Reaktion bilden sich ganz eigene Aromen, die eher an die vorgenannten Getränke erinnern als an Grüntee. So kann Hôjicha in Form eines Latte durchaus den Kaffee oder Kakao ersetzen, was manchen Matcha-Beginnern vielleicht eher schwer fällt. Auch die Verwendung in Eiscreme ist unfassbar lecker und hat bei mir zu Hause die Sorte „Cappuccino Crisp“ dauerhaft im Gefrierschrank ersetzt.

Pulverize it! - Eine neue Generation von Tee entsteht

Essentiell für den Erfolg des Hôjichas ist allerdings die – zugegeben sehr moderne – Variante als Pulver, die sich genau so leicht dosieren und verarbeiten lässt, wie Matcha. Ich bin sicher, dass wir uns hier gerade am Anfang einer neuen Generation von Tee befinden, in der pulverisierte Varianten auch den Weg abseits der Tasse in die Teeregale der Menschen finden – es lohnt sich in jedem Fall einmal genau hin zu schmecken!
Autor: Daniel Mack, Leitung Tee-Einkauf
Seit fast 20 Jahren arbeitet er im deutschen Teehandel und ist bei TeeGschwendner verantwortlich für den Einkauf der Tee-Rohwaren aus aller Welt. Als Tea Taster liegen seine Schwerpunkte im Bereich Südostasien, Indien und den „Exoten“ wie Neuseeland und Georgien.

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